LORENA (ePub)

Ich habe nicht das Ebook sondern die Printausgabe gelesen. Ich nehme an, da ist kein großer Unterschied.
Verpackt in einer Familiengeschichte zwischen Großvater und Enkelin sind hier geniale Zukunftsvisionen aufgezeichnet. Während die beiden Protagonisten sich langsam annähern und Verständnis füreinander finden, wird nebenher eine ganz neue Schweiz im Jahre 2032 beschrieben.

Ob Verkehrs-, Sozial- oder Bildungspolitik, hier hat einer die schon existierenden Ideen zu einem ganz neuen Staat zusammen gefasst. Zwar wurde das alles im Roman durch eine schlimme Betrugsaffaire erreicht, aber wenn wir uns die heutige Politik anschauen, ist so ein totaler Wandel auch nicht auf normalem Weg zu schaffen. Schon gar nicht so schnell.

Wenn man das Buch gelesen hat, wächst die Hoffnung, dass sich in unserer Zukunft doch noch etwas zum Guten wandeln lässt. Bitte nicht mit Betrug, sondern mit dem Willen zum Fortschritt und einer gesunden Erde. Ich fürchte nur, dass wir das bis zum Jahr 2032 nicht hinkriegen. Schade, denn ich hätte das gerne noch erlebt.

Denn den Schluss des Buches wird es in dieser Form nicht so schnell geben. Aber wer weiß, irgendwann vielleicht doch. Ob gut oder schlecht für die Menschheit, wird sich dann erweisen.

Alles in allem ein sehr lesenswerter Roman, flüssig geschrieben und gut in unsere heutigen Diskussionen passend.

Es ist das Jahr 2032 als der fast 70 jährige Jacko Brevic unverhofft Besuch seiner schwangeren Enkelin Lorena erhält. Er ist darüber sehr erstaunt, da er bisher nur einmal Kontakt mir ihr hatte. Die junge Frau stellt nun sein bisher einsames Leben gehörig auf den Kopf, denn sie dringt in seine Vergangenheit und somit in sein langes Leben ein, wo viele Dinge bis heute unausgesprochen sind Seine Enkelin möchte mit ihren Fragen herausfinden, ob sie genauso wie Jacko seinen Sohn Rolf damals auch ihr Kind zur Adoption freigeben soll oder nicht. Viele Erlebnisse von früher machen Jacko auch heute noch das Leben schwer und Loren lernt ihren Großvater mit all seinen Stärken und Schwächen kennen. Auch lernt Lorena Jackos alten Freund Chris kennen, der gemeinsam mit ihm vor langer Zeit einen nie dagewesenen Betrug angeleitet hat, der für die Schweiz und die Gesellschaft ungeahnte Folgen hatte.
In dem Roman ,,Lorena 2032- Die Zeit der Wahrheit“ lässt der Autor Stefan Prebil seine Leser in eine Zukunft blicken, wo man nicht sicher ist, ob oder wie weit Fantasie und Wirklichkeit noch voneinander entfernt sind. Technologische Fortschritte wie Roboter, die selbständig handeln oder Hochgeschwindigkeits U- Bahnen, die Städte miteinander verbinden sind ebenso zur Selbstverständlichkeit geworden wie computergesteuerte Armbänder, die bei Krankheiten den Arzt ersetzen und die richtige Medikation verschreiben. Der Autor hat eine Gesellschaft auferstehen lassen, die von Fortschritt und scheinbar ungeahnten Möglichkeiten erschaffen worden ist. Aktuelle Themen wie Manipulation bei Wahlen oder Experimente im Bereich der Kryonik hat er dabei in eine interessante Geschichte rund um Jacko und Lorena mit einfließen lassen. Jacko wird als Einzelgänger beschrieben, der nichts in seinem Leben anbrennen hat lassen. Er hat viel erlebt und viele Dinge aus seiner Vergangenheit lassen ihn auch noch heute zweifeln, ob er richtig gehandelt hat. Seine Enkelin Lorena ist bereit sich auf den für sie im Grunde fremden Menschen einzulassen um eine wichtige Entscheidung für ihr weiteres Leben zu fällen. Der Autor hat viel Gefühl in seine Protagonisten gesteckt, wo es auch tiefgründige und selber zum Nachdenken enthaltene Themen gibt.
Ein Roman der sich um wahre Freundschaft, Betrug an einer ganzen Nation und um Zukunftsvisionen dreht, die vielleicht bald schon einmal wahr werden können.