Der Feind in meinem Topf? (ePub)

Ein tolles Buch!
Es ist dringend notwenig, unsere Einstellung zu unserem Essen wieder auf eine normale herunterzufahren! Dazu leistet dieser Text einen sehr guten Beitrag.
„Nicht die Nahrung ist das Problem – unser Verhalten ist es.“
Früher hatten wir Sorge, zu verhungern, heute sorgen wir uns darum, was uns alles nicht bekommt, was uns krank und was gesund macht, und wie wir möglichst alt werden können. Dabei geht unser entspanntes Verhältnis zu unseren LEBENsmitteln verloren. Und gerade Streß ist das Ungesündeste daran.
Mir war bisher nicht bewusst, dass die Eßtrends auch ein Statussymbol geworden sind: die vermeintlich „Elite“ isst gluten- und sonstiges frei, Low/No Carb, vegan und gesund – das „Proletariat“ isst Fleisch, Fastfood und ungesund. Das leuchtet mir ein – dazu kommt ja oft (nicht: IMMER!) ein missionarischer Eifer, seine eigene Ernährungsweise den anderen Menschen dringend nahezulegen. Auch viele sogenannte Promis stellen z.B. glutenfrei als die wichtigste Essensregel überhaupt hin (s. Gwyneth Paltrow – aber auch viele andere).
So langsam werde ich wirklich intolerant den „Modeintoleranzen“ gegenüber – allem voran die Glutenintoleranz, von der man nicht weiß, ob es die überhaupt gibt. (Zöliakie ist eine sehr schwere Krankheit, die aber nur 0,3 % der Deutschen betrifft.) Meistens wird diese Diagnose nicht von Ärzten, sondern von den Laien selber gestellt. Stichwort: Dr. Google und Cyberchondrie.
Es tut mir sehr gut, dass Susanne Schäfer das alles einmal klar formuliert und mir vor Augen führt. Also Leute: entspannt Euch!
Ich bin schon sehr gespannt, wann und durch was der „LowCarb-Trend“ abgelöst wird. Jede Mode geht vorbei – dieses Buch hat mir geholfen, mal wieder klar zu sehen und selber zu denken, nicht alles, was Ernährungsmythen angeht, ungeprüft zu akzeptieren.