Männer sind etwas Wunderbares. Zum Beispiel, wenn man die Katze loswerden will. Wieder einmal zogen sich die Wehen hin, das haben Geburten so an sich. Als ich kam, saß die Gebärende bereits im Wasserbecken. Nun ging es auf Mitternacht zu, der werdende Vater schwächelte, ich sah, vom langen Tag waren seine Augen ganz müde geworden. Dann war da noch die Katze. Ich weiß nicht, wann sie in die Stube gekommen war. Aber sie maunzte. Erst einsilbig. Bald zweisilbig. Dann ein jämmerliches Klagegedicht. Der Ton nervte mich gewaltig. Der Mann versuchte, die Katze zu beruhigen, ich scheuchte sie hinaus. Aber schon war sie wieder drinnen. Man brachte das Vieh nicht weg. Mir dämmerte, dass die Katze ins Bett wollte, so wie sie es gewohnt war, wie sie eben jeden Tag mit dem Paar in den oberen Stock ging. Und jetzt war es Zeit, sagte die Katze. „Josef“, bat ich, „geh bitte nach oben und leg die Katze nieder.“ Er sah mich müde an, nahm die Katze und ging ohne Widerrede – und ohne wiederzukommen. Er hat die Katze hingelegt und sich selbst gleich mit. Eine Stunde gönnten wir ihm. Dann rief ich ihn, sein Kind kam, er wurde wieder gebraucht. Von der Katze keine Spur.