„Was ist denn schon wieder?“, fragt sie mit gedehnter Stimme, um wieder einmal ein plötzliches Erwachen vorzutäuschen. „Ich sage es dir noch einmal: Dein Sohn hat einen Riesenmist gebaut!“ „Und wie kommst du darauf?“ „Steh auf, zieh dich an und steig ins Auto, verdammt noch mal!“, weist Livio sie in einem Ton an, der keine Erwiderung zulässt. „Ist Martino schon in die Schule?“, fragt Elsa, streift die Bettdecke ab und steht auf. „Ja, aber mach schon.“ „Kannst du mir mal sagen, was zum Teufel passiert ist?“ „Hör mir gut zu, ich bilde mir das nicht ein, ich habe etwas auf meinem Handy gelesen, dann habe ich es im Radio gehört … Ein Unfall, aber da ist noch mehr … Also, wenn wir im Auto sitzen, sage ich es dir, aber wir müssen uns beeilen, Herrgott noch mal! Ich will auch kapieren, was passiert ist.“ Elsa bleibt nichts anderes übrig, als ihrem Mann zu folgen. Im ersten Moment erscheint ihr sein Verhalten absurd, aber sie hat am Abend zuvor und in der Nacht selbst gewisse negative Schwingungen unter der Haut gespürt. Ein vages Gefühl oder eine unerklärliche mütterliche Intuition könnten sie dazu verleiten, Livio zu warnen: Wenn man sich entschließt, eine Reise in Richtung Wahrheit zu unternehmen, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es immer eine Reise ohne Wiederkehr ist.